Private Zahnarztpraxis

Ursache, Symptome und Behandlung von Zahnknirschen

480 Kilogramm! Das wiegt in etwa ein Pferd. Mehr als eine Harley-Davidson jedenfalls. Und doch müssen Zähne und Kieferknochen von Knirschern beim Pressen mit einem Druck von bis zu 480 Kilogramm pro Quadratzentimeter aushalten. Nacht für Nacht, bis zu 45 Minuten lang. Kein Wunder, dass irgendwann der härteste Zahnschmelz knackt! Und dies nicht nur in Ausnahmefällen. Experten schätzen, dass jeder dritte bis vierte Deutsche ein „Bruxer“ ist, wie Zähneknirscher auch genannt werden. „Rund jeder zweite Deutsche ist davon im Laufe seines Lebens betroffen,“ meint sogar Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Deutschen Zahnärztekammer und Experte für „Bruxismus“, wie das Knirschen im Fach-Jargon genannt wird. Frauen seien häufiger betroffen als Männer, Menschen in Deutschland vor allem im Alter zwischen 30 und 45 Jahren, wenn Familien- und Karriereplanung besonders fordernd sein können. Alle laufen Gefahr, sich im wahrsten Sinne des Wortes langsam die Zähne auszubeißen. Wenn Sie auch zu jenen gehören, die zu oft die Zähne zusammenbeißen müssen, nimmt zumindest Ihr Zahnarzt das nicht zähneknirschend hin.

Ursachen für Zähnen knirschen

Meistens wird das Beißen und Reiben der Zahnkronen vom zentralen Nervensystem gesteuert. Besonders häufig knirschen Menschen bei Nervosität und emotionaler Anspannung mit den Zähnen, zum Beispiel bei persönlichen Problemen, über die sie nicht sprechen möchten, oder auch Stress im Alltag. Dann versucht die Psyche diese Belastungen abzureagieren, Zähneknirschen funktioniert als Ventil. Auch Substanzen wie Koffein, die leicht nervös machen, können Bruxismus auslösen.

Bei den meisten Bruxern öffnet sich das Seelenventil nachts. Wach- oder diurnaler Bruxismus, der das Zähneknirschen am Tag benennt, ist deutlich seltener als nächtliches Knirschen.

Auch schlechtsitzende Prothesen oder nicht ideal angepasste Kronen können daran schuld sein, dass wir unwillkürlich mit den Zähnen knirschen. Ihr Zahnarzt in unserer Münchner Praxis passt sie allerdings so perfekt an und überprüft den Sitz genau. Diese Ursache können wir ausschließen, wenn Sie bei uns in Behandlung waren oder sind. Selten ist Zähneknirschen ein Symptom von Krankheiten wie Narkolepsie oder Alkoholismus.

In jedem dieser Fälle hilft ein Besuch beim Zahnarzt, um zumindest die Schäden zu lindern, die Bruxismus auf Dauer erzeugt, und zu überlegen, welche Ursachen zu einem derartigen Druck führen. Denn nur bei Kindern ist das Knirschen der Milchzähne natürlich und völlig unbedenklich. Wenn Babies im ersten Lebensjahr anfangen zu knirschen, sorgen sie auf diese Art dafür, dass sich die “erwachsenen“ Zähne in die richtige Position bringen. Fallen die Milchzähne schließlich aus, hören die meisten Kinder auch auf zu bruxen. Also nicht zu früh davon abhalten wollen, liebe Eltern! Erst wenn Ihr Schulkind knirscht und knirscht, wird es Zeit, etwas dagegen zu tun, z.B. seinen Stresspegel zu senken.

Symptome von Zahnknirschen?

Manchmal ist es der Partner im Bett, der nachts durch ein beunruhigendes Malmen neben sich aufwacht und hoffentlich am nächsten Morgen nicht verdruckst schweigt. Denn die meisten Bruxer pressen ihre Zähne leise aufeinander und muten sich den Druck damit so lange zu, bis ein Zahnschaden entstanden ist und ein Zahnarzt das Zähneknirschen ansprechen muss.

Wer achtsam mit sich umgeht und sich vorher selbst auf die Spur kommen möchte, kann darüber hinaus auf folgende, typische Bruxismus-Symptome achten:

– Die Kiefernmuskeln fühlen sich nach dem Aufwachen morgens härter an, vielleicht tun auch Kieferknochen und Zähne vom Aufeinanderpressen, -beißen und –reiben weh.
– Die Zähne sind temperaturempfindlicher als früher, reagieren auf Kälte oder Hitze. Das weist auf erste Zahnschäden hin.
– Die Zähne sehen wie abgekaut aus, weil sie abgerieben werden. Dadurch ist auch der unter dem Zahnschmelz liegende Zahnnerv immer weniger geschützt.
– Zähne wackeln, werden immer lockerer. Im Extremfall fallen sie aus.

Kann mein Knirschen behandelt werden?

Jeder Mensch kennt Zeiten, die stressiger sind als andere und vorübergehen. Wer sich ein paar Mal beim Zähneknirschen beobachtet hat, ist nicht unbedingt ein Zahn-gefährdender Bruxer. Zahnschmelz ist tatsächlich enorm belastbar, unsere natürliche Beißkraft liegt zwischen der von schwarzen Piranhas und der des Wolfes. Doch acht von 100 Menschen brauchen schließlich eine Zahn-Behandlung, weil sie zu lange nichts gegen das Zähneknirschen unternommen haben.

Dabei können Entspannungstechniken wie die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen dabei helfen, die Psyche erst gar nicht in die verzweifelte Situation zu bringen. Ein Kurs, der die willentliche und bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen trainiert, wird von der Krankenkasse mitfinanziert. Wer einen Vorgeschmack bekommen möchte, findet im Internet viele gute Videos mit Anleitungen zum Mitmachen.

Auch Yogaübungen lösen Verspannungen auf gesunde Weise und können die Seele in Balance halten, bevor wir uns an einem Problem die Zähne „ausbeißen“ müssen.

Und es gibt sogar speziell ausgebildete Physiotherapeuten, die Knirschern wirksame Übungen für den Kiefer zeigen können.

Bis die Ursachen behoben sind, empfiehlt Ihr Zahnarzt eine Knirscherschiene, die die Zähne schützt.

Was ist eine Knirscherschiene?

Durch das Pressen und Knirschen wird der Zahnhalteapparat überlastet. Irgendwann bekommt der härteste Zahnschmelz feine Risse, durch die Kariesbakterien eindringen können und den Zahn zerstören. Je länger der Prozess ohne Behandlung voranschreitet, desto größer werden die Schäden. Das Zahnfleisch zieht sich zurück und das Zahnbett kann sich entzünden. Wer fast jede Nacht knirscht, muss damit rechnen, ein sogenanntes „Abrasionsgebiss“ zu entwickeln: Die Zähne werden immer kürzer und sehen schließlich wie abradiert aus. Bevor aus dem Zähneknirschen ein nicht enden wollender Albtraum wird, empfiehlt Ihr Zahnarzt deshalb eine Aufbiss-Schiene. Das ist eine Mini-Prothese aus Kunststoff, die den Zahnbogen überzieht. (Mehr darüber s. Zahnschienen). Die Knirscherschiene entlastet somit den Schmelz der natürlichen Zahnkronen und verhindert, dass sich die Probleme vermehren. Eine Aufbissschiene ist in jedem Fall günstiger als die Behandlung eines Abrassionsgebisses mit schwer geschädigten Zähnen.

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